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   VGH Hessen, 04.09.2023 - 3 D 1144/23   

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https://dejure.org/2023,25543
VGH Hessen, 04.09.2023 - 3 D 1144/23 (https://dejure.org/2023,25543)
VGH Hessen, Entscheidung vom 04.09.2023 - 3 D 1144/23 (https://dejure.org/2023,25543)
VGH Hessen, Entscheidung vom 04. September 2023 - 3 D 1144/23 (https://dejure.org/2023,25543)
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Volltextveröffentlichungen (4)

  • Justiz Hessen

    § 80 AsylG
    Beschwerdeausschluss im asylrechtlichen Eilverfahren hier: Ablehnung eines Antrags auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe

  • doev.de PDF

    Beschwerdeausschluss im asylrechtlichen Eilverfahren

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Wird zitiert von ... (3)Neu Zitiert selbst (32)

  • BVerwG, 25.09.1997 - 1 C 6.97

    Klagen erfolgloser Asylbewerber auf Duldung oder Aufenthaltsbefugnis begründen

    Auszug aus VGH Hessen, 04.09.2023 - 3 D 1144/23
    Der Senat hält an seiner bisherigen Auffassung (VGH Kassel, Beschluss vom 23. Juli 2019 - 3 B 1160/19 -, juris Rdnr. 7) auch in Ansehung des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts vom 25. September 1997 (BVerwG - 1 C 6.97 -, juris Rdnr. 18 ff. [zu § 78 AsylVfG a. F.]) nicht fest.

    Entgegen der vom Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 25. September 1997 (- 1 C 6.97 -, juris) vertretenen Auffassung ist dies auch nicht deshalb anders zu beurteilen, weil der Gesetzgeber die Kompetenzen für die Vollziehung aus einer asylrechtlichen Vollstreckungsandrohung und für die Entscheidung über Einwendungen gegen ihre Vollziehung bei den Ausländerbehörden belassen und im Ausländerrecht geregelt hat.

    Würde der Duldungsgrund nach § 43 Abs. 3 AsylG als asylrechtliche Streitigkeit eingestuft, da er seine Grundlage unmittelbar im Asylgesetz findet (so BVerwG, Urteil vom 25. September 1997 - BVerwG 1 C 6.97 -, juris Rdnr. 22), dann würden sich Fragen der örtlichen Zuständigkeit (§ 52 Nr. 2 Satz 3 VwGO einerseits und § 52 Nr. 3 Satz 5 VwGO andererseits) und des gesetzlichen Richters (§ 76 Abs. 4 VwGO einerseits und § 5 Abs. 3 VwGO andererseits) ergeben (vgl. Funke-Kaiser, GK-AsylG, Bd. 3, Stand: Mai 2020, § 80, Rdnr. 38).

    Denn die Intention des Gesetzgebers zur Beschleunigung der Asylverfahren würde nachgerade konterkariert, wenn die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge verfügten Abschiebungsandrohungen in der Phase ihrer Vollstreckung einem anderen Rechtsmittelregime mit der Folge unterstellt würden, dass sich die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber durch Entscheidungen in weiteren Gerichtsinstanzen verzögert (so bereits: VGH Kassel, Beschluss vom 23. August 2018 - 7 D 1498/18.A -, juris Rdnr. 4 ff.; Beschluss vom 11. Dezember 1997 - 12 TG 4190/97 -, juris Rdnr. 10; a. A. BVerwG, Urteil vom 25. September 1997 - 1 C 6.97 -, juris Rdnr. 23).

  • EuGH, 11.03.2021 - C-112/20

    Belgischer Staat (Retour du parent d'un mineur) - Vorlage zur Vorabentscheidung -

    Auszug aus VGH Hessen, 04.09.2023 - 3 D 1144/23
    Dabei hat der Gerichtshof seine Rechtsprechung nicht nur auf Fälle beschränkt, in denen ein Minderjähriger sich gegen eine drohende Abschiebung wendet, sondern die Prüfung von Duldungsgründen ausdrücklich auch auf einen Elternteil erstreckt, der sich auf das Wohl seines minderjährigen Kindes berief (EuGH, Urteil vom 11. März 2021, M.A. - C-112/20 - Rdnr. 41 ff.).

    Der Gerichtshof hat klargestellt, dass sich aus Art. 5 Buchst. a der Richtlinie 2008/115/EG nicht ableiten lässt, dass das Kindeswohl nur dann zu berücksichtigen ist, wenn die Rückkehrentscheidung gegen einen Minderjährigen ergeht, sondern auch dann, wenn sie gegen seine Eltern ergeht (EuGH, Urteil vom 11. März 2021, M.A. - C-112/20 -, Rdnr. 33 unter Hinweis auf Urteil vom 8. Mai 2018, K.A. u. a. - C-82/16 -, Rdnr. 107).

    Anders als Art. 5 Buchst. a und b der Richtlinie 2008/115/EG spricht Art. 5 Buchst. c nämlich ausdrücklich davon, dass die Mitgliedstaaten den Gesundheitszustand des "betreffenden Drittstaatsangehörigen" - also ausschließlich den Gesundheitszustand des Adressaten der Rückkehrentscheidung - in gebührender Weise zu berücksichtigen haben (EuGH, Urteil vom 11. März 2021, a.a.O., Rdnr. 40).

  • VGH Hessen, 23.08.2018 - 7 D 1498/18

    Beschwerdeausschluss im Asylverfahren

    Auszug aus VGH Hessen, 04.09.2023 - 3 D 1144/23
    Auch wenn der geltend gemachte Anspruch, der der asylrechtlichen Abschiebungsandrohung entgegengehalten wird, im Ausländerrecht begründet ist, gilt der Beschwerdeausschluss nach § 80 AsylG (so auch VGH Kassel, Beschluss vom 17. Oktober 2019 - 4 B 1953/19 -, juris Rdnr. 12; Beschluss vom 24. Dezember 2018 - 4 B 2116/18.A -, unveröffentlicht; Beschluss vom 19. April 2021 - 6 B 827/21.A - unveröffentlicht; Beschluss vom 7. Oktober 2019 - 6 B 2277/19.A -, juris Rdnr. 5; Beschluss vom 23. August 2018 - 7 D 1498/18.A -, juris Rdnr. 4 ff.; Beschluss vom 1. September 2017 - 7 D 1519/17.A -, juris Rdnr. 2).

    Da dies nicht geschehen ist und alles dafür spricht, dass insbesondere die Vollziehung der im Asylverfahren zu treffenden Entscheidungen beschleunigt werden sollte, kann die Formulierung "Rechtsstreitigkeiten nach diesem Gesetz" im Sinne des § 80 AsylG nur weit zu interpretieren sein und muss damit auch Rechtsstreitigkeiten auf Aussetzung der Abschiebung aus einer asylrechtlichen Abschiebungsandrohung umfassen (VGH Kassel, Beschluss vom 23. August 2018 - 7 D 1498/18.A -, juris Rdnr. 4 ff.).

    Denn die Intention des Gesetzgebers zur Beschleunigung der Asylverfahren würde nachgerade konterkariert, wenn die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge verfügten Abschiebungsandrohungen in der Phase ihrer Vollstreckung einem anderen Rechtsmittelregime mit der Folge unterstellt würden, dass sich die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber durch Entscheidungen in weiteren Gerichtsinstanzen verzögert (so bereits: VGH Kassel, Beschluss vom 23. August 2018 - 7 D 1498/18.A -, juris Rdnr. 4 ff.; Beschluss vom 11. Dezember 1997 - 12 TG 4190/97 -, juris Rdnr. 10; a. A. BVerwG, Urteil vom 25. September 1997 - 1 C 6.97 -, juris Rdnr. 23).

  • VGH Hessen, 17.10.2019 - 4 B 1953/19

    Beschwerdeausschluss im Asylverfahren

    Auszug aus VGH Hessen, 04.09.2023 - 3 D 1144/23
    Auch wenn der geltend gemachte Anspruch, der der asylrechtlichen Abschiebungsandrohung entgegengehalten wird, im Ausländerrecht begründet ist, gilt der Beschwerdeausschluss nach § 80 AsylG (so auch VGH Kassel, Beschluss vom 17. Oktober 2019 - 4 B 1953/19 -, juris Rdnr. 12; Beschluss vom 24. Dezember 2018 - 4 B 2116/18.A -, unveröffentlicht; Beschluss vom 19. April 2021 - 6 B 827/21.A - unveröffentlicht; Beschluss vom 7. Oktober 2019 - 6 B 2277/19.A -, juris Rdnr. 5; Beschluss vom 23. August 2018 - 7 D 1498/18.A -, juris Rdnr. 4 ff.; Beschluss vom 1. September 2017 - 7 D 1519/17.A -, juris Rdnr. 2).

    Das gesamte Verfahren der Aufenthaltsbeendigung abgelehnter Asylbewerber muss als funktionelle Einheit begriffen werden, unabhängig von der Frage, wo etwaige die Vollstreckung vorläufig hindernde Gegenrechte ihre rechtliche Grundlage haben (vgl. VGH Kassel, Beschluss vom 17. Oktober 2019 - 4 B 1953/19 -, juris Rdnr. 17; Funke-Kaiser, GK-AsylG, Bd. 3, Stand: Mai 2020, § 80 Rdnr. 32 ff.).

    Nach hiesiger Auffassung wird mit dem Wortlaut "nach diesem Gesetz" nicht auf die in einem Prozess umstrittenen materiellen Rechte abgestellt, wie dies bei der Formulierung "aufgrund dieses Gesetzes" anzunehmen wäre, sondern auf den maßgeblichen prozessualen Rahmen (Hess. VGH, Beschluss vom 7. Oktober 2019 - 6 B 2277/19.A -, juris Rdnr. 5; Beschluss vom 17. Oktober 2019 - 4 B 1953/19 -, juris Rdnr. 17; Bergmann/Dienelt, 14. Aufl., § 80 AsylG Rdnr. 3).

  • VGH Hessen, 07.10.2019 - 6 B 2277/19

    Beschwerdeausschluss im Asylverfahren

    Auszug aus VGH Hessen, 04.09.2023 - 3 D 1144/23
    Auch wenn der geltend gemachte Anspruch, der der asylrechtlichen Abschiebungsandrohung entgegengehalten wird, im Ausländerrecht begründet ist, gilt der Beschwerdeausschluss nach § 80 AsylG (so auch VGH Kassel, Beschluss vom 17. Oktober 2019 - 4 B 1953/19 -, juris Rdnr. 12; Beschluss vom 24. Dezember 2018 - 4 B 2116/18.A -, unveröffentlicht; Beschluss vom 19. April 2021 - 6 B 827/21.A - unveröffentlicht; Beschluss vom 7. Oktober 2019 - 6 B 2277/19.A -, juris Rdnr. 5; Beschluss vom 23. August 2018 - 7 D 1498/18.A -, juris Rdnr. 4 ff.; Beschluss vom 1. September 2017 - 7 D 1519/17.A -, juris Rdnr. 2).

    Nach hiesiger Auffassung wird mit dem Wortlaut "nach diesem Gesetz" nicht auf die in einem Prozess umstrittenen materiellen Rechte abgestellt, wie dies bei der Formulierung "aufgrund dieses Gesetzes" anzunehmen wäre, sondern auf den maßgeblichen prozessualen Rahmen (Hess. VGH, Beschluss vom 7. Oktober 2019 - 6 B 2277/19.A -, juris Rdnr. 5; Beschluss vom 17. Oktober 2019 - 4 B 1953/19 -, juris Rdnr. 17; Bergmann/Dienelt, 14. Aufl., § 80 AsylG Rdnr. 3).

    Ausgehend von dieser Argumentation spricht nichts dagegen, entsprechend der begehrten Rechtsfolge im Verfahren nach § 123 Abs. 1 VwGO, nämlich der Aussetzung der Vollziehung einer Abschiebungsandrohung, die ihre Grundlage im Asylgesetz hat, eine asylrechtliche Streitigkeit anzunehmen (VGH Kassel, Beschluss vom 7. Oktober 2019 - 6 B 2277/19.A -, juris Rdnr. 5).

  • BVerfG, 17.09.2014 - 2 BvR 1795/14

    Die zuständige Behörde hat jedenfalls bei der Abschiebung von Familien mit

    Auszug aus VGH Hessen, 04.09.2023 - 3 D 1144/23
    Das Bundesamt hat damit sowohl zielstaatsbezogene Abschiebungshindernisse als auch der Abschiebung entgegenstehende inlandsbezogene Vollzugshindernisse zu prüfen, sodass daneben für eine eigene Entscheidungskompetenz der Ausländerbehörde zur Erteilung einer Duldung nach § 60a Abs. 2 AufenthG kein Raum verbleibt (vgl. BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 17. September 2014 - 2 BvR 1795/14 -, juris Rdnr. 9; OVG Lüneburg, Beschluss vom 10. Mai 2022 - 13 ME 127/22 -, juris Rdnr. 8; siehe aber auch BVerwG, Beschluss vom 27. März 2017 - 1 B 23.17 -, juris Rdnr. 1).

    Gegebenenfalls hat das Bundesamt die Abschiebungsanordnung aufzuheben oder die Ausländerbehörde anzuweisen, von deren Vollziehung abzusehen (BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 17. September 2014 - 2 BvR 1795/14 -, juris Rdnr. 10; VGH München, Beschluss vom 12. März 2014 - 10 CE 14.427 -, juris Rdnr. 4).

  • OVG Thüringen, 07.06.2023 - 4 EO 626/22

    Zum Verhältnis von Abschiebungsandrohung des BAMF und der RL 2008/115/EG (juris:

    Auszug aus VGH Hessen, 04.09.2023 - 3 D 1144/23
    Mit Blick auf die Rechtsprechung des Gerichtshofs der Europäischen Union ist davon auszugehen, dass das Bundesamt bei Erlass einer Abschiebungsandrohung Duldungsgründe zu prüfen hat, soweit Art. 5 Buchst. a und c der Richtlinie 2008/115/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über gemeinsame Normen und Verfahren in den Mitgliedstaaten zur Rückführung illegal aufhältiger Drittstaatsangehöriger (ABl. L 348 vom 24. Dezember 2008, Seite 98 - Rückführungsrichtlinie) Anwendung findet (OVG Bautzen, Beschluss vom 7. Juni 2023 - 4 EO 626/22 -, juris Rdnr. 19 m.w.N.).

    Der Gerichtshof hat mit Beschluss vom 15. Februar 2023 (GS, C-484/22 -, juris Rdnr. 29) in Fortführung seiner bisherigen Rechtsprechung entschieden, dass Art. 5 Buchst. a und b der Richtlinie 2008/115/EG den Mitgliedstaat zwingend verpflichtet, vor Erlass einer Rückkehrentscheidung, d. h. im deutschen Ausländerrecht einer Abschiebungsandrohung (BVerwG, Beschluss vom 8. Juni 2022 - 1 C 24.21 -, juris Rdnr. 18 und Urteil vom 16. Februar 2022 - 1 C 6.21 -, juris Rdnr. 41), eine umfassende konkret-individuelle Beurteilung der familiären Situation des Ausländers vorzunehmen und dabei das Wohl des Kindes und die familiären Bindungen zu berücksichtigen, und dass es nicht ausreicht, wenn die Berücksichtigung dieser Belange erst nach Erlass der Rückkehrentscheidung im Rahmen des Vollstreckungsverfahrens durch Erteilung einer Duldung nach § 60a Abs. 2 AufenthG erfolgt (so auch OVG Weimar, Beschluss vom 7. Juni 2023 - 4 EO 626/22 -, juris Rdnr. 15; VGH München, Beschluss vom 1. August 2023 - 6 ZB 22.31073 -, juris Rdnr. 28).

  • VGH Hessen, 23.11.1990 - 12 TH 1760/90

    Asylverfahren: Beschwerdeausschluß durch AsylVfG § 10 Abs 3 S 8 - Anwendung auf

    Auszug aus VGH Hessen, 04.09.2023 - 3 D 1144/23
    Mit diesem Beschwerdeausschluss, der mit dem Gesetz zur Neuregelung des Ausländerrechtes vom 9. Juli 1990 (BGBl. I Seite 1381) in das Asylverfahrensgesetz aufgenommen wurde, sollte eine Beschleunigung der Asylverfahren und damit die Verkürzung der Aufenthaltsdauer abgelehnter Asylbewerber herbeigeführt werden (VGH Kassel, Beschluss vom 23. November 1990 - 12 TH 1760/90 -, juris Rdnr. 15).

    Schließlich verfolgte, wie sich aus der Begründung des Entwurfs ergibt (BT-Drucks. 11/7834), auch das Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Neuregelung des Ausländerrechts vom 12. Oktober 1990 (BGBl. I Seite 2170; Inkrafttreten am 15. Oktober 1990) das Ziel, angesichts des außerordentlich hohen Zuzugs von Asylbewerbern schnell wirkende Maßnahmen zur weiteren Beschleunigung des Asylverfahrens zu ergreifen und deshalb unter anderem § 10 Abs. 3 Satz 8 AsylVfG bereits Mitte Oktober 1990 in Kraft zu setzen (VGH Kassel, Beschluss vom 14. November 1990 - 13 TH 2904/90 -, juris Rdnr. 16 f.; Beschluss vom 23. November 1990 - 12 TH 1760/90 -, juris Rdnr. 15).

  • OVG Niedersachsen, 10.05.2022 - 13 ME 127/22

    Abschiebebedingungen; Abschiebungsanordnung; Abschiebungsverbot,

    Auszug aus VGH Hessen, 04.09.2023 - 3 D 1144/23
    Das Bundesamt hat damit sowohl zielstaatsbezogene Abschiebungshindernisse als auch der Abschiebung entgegenstehende inlandsbezogene Vollzugshindernisse zu prüfen, sodass daneben für eine eigene Entscheidungskompetenz der Ausländerbehörde zur Erteilung einer Duldung nach § 60a Abs. 2 AufenthG kein Raum verbleibt (vgl. BVerfG, Nichtannahmebeschluss vom 17. September 2014 - 2 BvR 1795/14 -, juris Rdnr. 9; OVG Lüneburg, Beschluss vom 10. Mai 2022 - 13 ME 127/22 -, juris Rdnr. 8; siehe aber auch BVerwG, Beschluss vom 27. März 2017 - 1 B 23.17 -, juris Rdnr. 1).

    Anderes gilt unter Berücksichtigung des Gebots der Gewährung effektiven Rechtsschutzes (Art. 19 Abs. 4 Satz 1 GG) nur in (zeitlich) extrem zugespitzten Ausnahmefällen, in denen auf dem dargelegten vorrangigen Rechtsschutzweg eine vorläufige Aussetzung der Abschiebung für den Betroffenen nicht mehr erreichbar ist, etwa weil die begehrte Mitteilung des Bundesamts an die Ausländerbehörde offensichtlich zu spät käme (vgl. OVG Lüneburg, Beschluss vom 10. Mai 2022 - 13 ME 127/22 -, juris Rdnr. 8 f.; VGH München, Beschluss vom 21. April 2015 - 10 CE 15.810, 10 C 15.813 -, juris Rdnr. 5 f.).

  • VGH Hessen, 17.08.2023 - 3 B 1143/23

    Beschwerdeausschluss im asylrechtlichen Eilverfahren

    Auszug aus VGH Hessen, 04.09.2023 - 3 D 1144/23
    Das nach §§ 122 Abs. 1, 88 VwGO aus dem Antrag erkennbare Begehren der Antragstellerin in dem Beschwerdeverfahren 3 B 1143/23 zu dem vorliegenden Prozesskostenhilfeverfahren, den Antragsgegner im Wege einer einstweiligen Anordnung nach § 123 Abs. 1 Satz 2 VwGO zu verpflichten, den Vollzug der Abschiebungsandrohung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge vom 2. März 2018 vorläufig auszusetzen, bis über den Antrag auf Erteilung einer Ausbildungsduldung nach § 60c AufenthG für die Berufsausbildung zur zahnmedizinischen Fachangestellten in der Hauptsache entschieden wurde, unterfällt dem Beschwerdeausschluss (VGH Kassel, Beschluss vom 17. August 2023 - 3 B 1143/23 -, juris Rdnr. 4), sodass auch das akzessorische Verfahren auf Bewilligung von Prozesskostenhilfe dem Beschwerdeausschluss unterliegt.

    Mit einer am Streitgegenstand ausgerichteten Auslegung können praktische Probleme vermieden werden, sofern mit einem Antrag auf Aussetzung der Abschiebung sowohl Duldungsgründe nach § 43 Abs. 3 AsylG als auch nach § 60a Abs. 2 AufenthG geltend gemacht werden (VGH Kassel, Beschluss vom 17. August 2023 - 3 B 1143/23 -, juris Rdnr. 9).

  • VGH Hessen, 23.07.2019 - 3 B 1160/19

    Statthaftigkeit der Beschwerde bei asylunabhängigen Sachverhalten

  • EuGH, 15.02.2023 - C-484/22

    Bundesrepublik Deutschland (Retour d'un mineur sans ses parents) - Vorlage zur

  • EuGH, 08.05.2018 - C-82/16

    K.A. u.a. (Regroupement familial en Belgique) - Vorlage zur Vorabentscheidung -

  • BVerwG, 08.06.2022 - 1 C 24.21

    EuGH soll die Frage der Berücksichtigung des Kindeswohls und familiärer Bindungen

  • EuGH, 22.11.2022 - C-69/21

    Ein Drittstaatsangehöriger, der an einer schweren Krankheit leidet, darf nicht

  • BVerwG, 16.02.2022 - 1 C 6.21

    Ausweisungsbezogenes Einreise- und Aufenthaltsverbot bei allein asylrechtlicher

  • VGH Bayern, 12.03.2014 - 10 CE 14.427

    Im Rahmen einer Abschiebungsanordnung nach § 34a AsylVfG hat das Bundesamt sowohl

  • EuGH, 26.03.2019 - C-129/18

    Ein Minderjähriger, für den ein Unionsbürger nach der Regelung der algerischen

  • VGH Bayern, 21.04.2015 - 10 CE 15.810

    Abschiebung, Abschiebungsandrohung, Abschiebungsverbot, Asylantrag,

  • OVG Hamburg, 03.12.2010 - 4 Bs 223/10

    Dublin II-VO, Dublinverfahren, vorläufiger Rechtsschutz, inlandsbezogenes

  • OVG Nordrhein-Westfalen, 08.09.2017 - 18 B 1075/17

    Erteilung einer sog. Beschäftigungsduldung; Einstiegsqualifizierung als

  • EuGH, 27.04.2023 - C-528/21

    M.D. (Interdiction d'entrée en Hongrie) - Vorlage zur Vorabentscheidung -

  • BVerwG, 27.03.2017 - 1 B 23.17

    Revisionszulassung; Voraussetzung für das Feststehen der

  • VGH Bayern, 03.04.2019 - 8 ZB 18.32442

    Erfolgloser Berufungszulassungsantrag einer Asylsuchenden aus Äthiopien

  • VGH Bayern, 01.08.2023 - 6 ZB 22.31073

    Erfolgloser Antrag auf Zulassung der Berufung; Asylrecht Nigeria

  • VGH Hessen, 14.11.1990 - 13 TH 2904/90

    Asylverfahren: Beschwerdeausschluß durch AsylVfG § 10 Abs 3 S 8 - Anwendung auf

  • VGH Hessen, 13.02.1992 - 13 TH 37/91

    Zum Beschwerdeausschluß in asylrechtlichen Eilverfahren

  • VGH Hessen, 11.12.1997 - 12 TG 4190/97
  • VGH Hessen, 01.09.2017 - 7 D 1519/17

    Umfassender Beschwerdeausschluss nach § 80 AsylG

  • VGH Bayern, 28.05.2020 - 13a C 20.30391

    Unzulässigkeit der Beschwerde wegen Beschwerdeausschlusses

  • OVG Thüringen, 07.01.1999 - 3 SO 970/98

    Asylrecht aus Kartenart 1, 4; Asylrecht; Auslegung; Umdeutung; Rechtsmittel;

  • VGH Hessen, 17.11.1992 - 12 TP 2193/92

    Beschwerdeausschluß nach AsylVfG § 80 erstreckt sich auch auf Nebenverfahren zB

  • VGH Hessen, 15.12.2023 - 7 B 968/23

    Abschiebungsandrohung im Anwendungsbereich der Rückführungsrichtlinie (RL

    Diese Entscheidung wirkt sich nicht nur auf Fallgestaltungen wie die ausdrücklich entschiedene (Rückkehrentscheidung gegenüber einem Minderjährigen, der sich auf familiäre Belange beruft) aus, sondern auch auf Verfahren wie das des Antragstellers, in denen der Adressat einer im Anwendungsbereich der Richtlinie erlassenen Abschiebungsandrohung nicht ein Minderjähriger, sondern ein Erwachsener ist (vgl. hierzu auch Hess. VGH, Beschluss vom 4. September 2023 - 3 D 1144/23 -, juris Rn. 15 f. m.w.N., insbesondere unter Verweis auf EuGH, Urteile vom 27. April 2023 - C-528/21 -, Rn. 89, 91, vom 22. November 2022 - C-69/21 -, juris Rn. 76 und vom 11. März 2021 - C-112/20 -, juris Rn. 33 ff.; Bay. VGH, Beschluss vom 5. Juni 2023 - 11 ZB 23.30200 -, juris Rn. 6 ff. sowie zur einer beabsichtigten entsprechenden Gesetzesänderung einschließlich der Berücksichtigung gesundheitlicher Belange S. 5 des Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesserung der Rückführung [Rückführungsverbesserungsgesetz] vom 2. November 2023 - Bundesratsdrucksache 563/1/23 -, juris).

    Aus der Entscheidung des Gerichtshofs folgt - bis zu einer gesetzgeberischen Reaktion - vielmehr, dass die Regelung des § 59 Abs. 3 Satz 1 AufenthG wegen eines Anwendungsvorranges entgegenstehenden Unionsrechts insoweit unangewendet zu bleiben hat, als Belange i.S.d. Art. 5 Buchst. a bis c RL 2008/115/EG der Vollstreckung einer Abschiebung tatsächlich entgegenstehen, mithin ein entsprechendes Abschiebehindernis vorliegt (so [im Ergebnis] auch Hess. VGH, Beschluss vom 4. September 2023, a.a.O. Rn. 15 f.; OVG Sachsen-Anhalt, Beschluss vom 11. September 2023 - 2 L 38/20 -, juris Rn. 58; OVG Bremen, Beschluss vom 9. Juni 2023 - 2 B 19/23 -, juris Rn. 33; OVG Thüringen, Beschluss vom 7. Juni 2023 - 4 EO 626/22 -, juris Rn. 14 ff. und bereits VG Darmstadt, Beschluss vom 3. Mai 2023 - 5 L 705/23.DA -, juris Rn. 28).

  • OVG Niedersachsen, 20.11.2023 - 13 ME 195/23

    Abschiebungsandrohung; Abschiebungsverbot; Beschwerde; Duldungsgrund; Familiäre

    In dieser aufgrund eines Vorlagebeschlusses des Bundesverwaltungsgerichts vom 8. Juni 2022 (- BVerwG 1 C 24.21 -, juris) zu einer Abschiebungsandrohung des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge ergangenen Vorabentscheidung, die - soweit ersichtlich - von der nachfolgenden verwaltungsgerichtlichen Rechtsprechung durchgängig beachtet wird (vgl. etwa Bayerischer VGH, Beschl. v. 5.6.2023 - 11 ZB 23.30200 -, juris Rn. 6 f.; Thüringer OVG, Beschl. v. 7.6.2023 - 4 EO 626/22 -, juris Rn. 19 ff.; OVG Schleswig-Holstein, Urt. v. 22.6.2023 - 4 LB 6/22 -, juris Rn. 97 - Hessischer VGH, Beschl. v. 4.9.2023 - 3 D 1144/23 -, juris Rn. 14 ff. - OVG Sachsen-Anhalt, Urt. v. 11.9.2023 - 2 L 38/20 -, juris Rn. 57 ff.; jeweils m.w.N.; VG Hannover Beschl. v. 9.10.2023 - 1 B 1628/23 -, juris Rn. 22 ff.), hat der Europäische Gerichtshof ausgeführt, Art. 5 der Richtlinie 2008/115/EG dürfe im Hinblick auf seinen Zweck nicht eng ausgelegt werden und verwehre es somit einem Mitgliedstaat, eine Rückkehrentscheidung zu erlassen, ohne die relevanten Aspekte des Familienlebens des betreffenden Drittstaatsangehörigen zu berücksichtigen, die er geltend mache, um den Erlass einer solchen Entscheidung zu verhindern.
  • VG Würzburg, 23.10.2023 - W 8 K 23.30138

    Iran, Zuerkennung internationalen Schutzes in Griechenland, keine Aussetzung des

    § 34 Abs. 1 AsylG i.V.m. § 59 AufenthG sind entsprechend europarechtskonform auszulegen bzw. anzuwenden (vgl. jeweils ausführlich und mit weiteren Hinweisen zur Rechtsprechung des EuGH und BVerwG, zuletzt etwa VG Hannover, B.v. 17.10.2023 - 1 B 2537/23 -juris Rn. 4 ff.; VG Bremen, U.v. 4.10.2023 - 4 K 891/23 - juris Rn. 16 ff.; VG Augsburg, B. v. 29.9.2023 - Au 9 S 23.30872 - juris Rn.32 ff.; HessVGH, B.v. 4.9.2023 - 3 D 1144/23 - juris Rn. 14 f.; BayVGH, B.v. 1.8.2023 - 2 ZB 23.30551 - juris Rn. 3 ff; VG Würzburg, B.v. 25.7.2023 - W 8 S 23.30389 - juris Rn. 27 ff.; VG Hamburg, U.v. 14.7.2023 - 8 A 490/21 - juris Rn. 86 ff.; VG SH, U.v. 11.7.2023 - 11 A 229/21, 8299735 - juris S. 9 ff.; VG Aachen, B.v. 4.7.2023 - 4 L 408/23.A - juris Rn. 5 ff.; U.v. 17.5.2023 - 4 K 1665/20.A - juris Rn. 134 ff.; VG München, U.v. 19.6.2023 - M 9 K 18.33247 - juris Rn. 47 ff.; U.v. 26.4.2023 - M 27 K 22.31189 - juris Rn. 19 ff.; VG Leipzig, U.v. 19.6.2023 - 1 K 496/22.A - juris Rn. 34 ff.; VG Regensburg, U.v. 19.5.2023 - RO 14 K 22.30745 - juris Rn. 72 ff.).
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